Wir leben in einer hoch mobilen Gesellschaft, heute hier, morgen dort. Niemand kann alle Risiken ausschalten, aber wir können zumindest ein zusätzliches Risiko vermindern, das sich für uns aus "falsch" zusammengesetzter glutenfreier Ernährung ergeben kann. Wenn dieser Virus unseren Weg kreuzt, dann liegt unser Heil ausschließlich in der Leistungsfähigkeit unserer Abwehr! Deshalb
geht es mir jetzt speziell um unsere Versorgung mit Zink. Zink ist anerkanntermaßen hilfreich bei der Abwehr von Infekten. In der üblichen glutenfreien Ernährung entsteht Unterversorgung bei verschiedenen Mikronährstoffen, darunter auch Zink! Somit ist unsere Rüstung gegen Angriffe von Erregern mit einiger Wahrscheinlichkeit dünner und löchriger als die von Menschen mit normaler Ernährung.
Schon vor 11 Jahren habe ich mal ausführlich über Zink in der glutenfreien Ernährung geschrieben. Hier noch mal mein Text von damals:
Zinkmangel ist bei Zöliakie nicht nur von Bedeutung, solange es noch zu Malabsorption kommt, sondern auch unter glutenfreier Diät!
Warum ist das so? Ganz einfach deshalb, weil nämlich die glutenhaltigen Getreideprodukte, die in unserer Ernährung wegfallen, ziemlich bedeutende Zinkquellen in der normalen Ernährung darstellen und die glutenfreien Sachen da nicht mithalten können. Über den Daumen gepeilt kann man davon ausgehen, dass die glutenfreien Ersatzprodukte etwa nur ein Viertel des Zinkgehalts gegenüber den glutenhaltigen Lebensmitteln aufweisen. Z.B. enthält Weizenmehl ca. 3,4 mg/100 g, glutenfreie Brotbackmischung aber nur 0,96 mg Zink. Eierteigwaren aus Weizen liefern 3,4 - 4,4 mg/100 g, glutenfreie Teigwaren nur 0,6 mg. Verbotene Haferflocken ca. 4 mg, erlaubte Cornflakes 0,26 mg usw.
Was kann man tun, um die Zinkversorgung zu optimieren? D.h. welche Lebensmittel enthalten viel Zink?
Den höchsten Zinkgehalt haben Austern - aber die mag man sicherlich nicht sooo oft essen. Aber: Man kann glutenfreies Brot z.B. aufpeppen mit Sesam, Kürbis- und Sonnenblumenkernen. Eier sind wichtige Zinkquellen! Ebenso Kakao und Mohn, Hickorey-, Pecan-, Erd- oder Cashew-Nüsse. Leber von Schwein oder Rind, die meisten Sorten Rind- oder Schaffleisch, Bergkäse, Emmentaler, Pilze, Erbsen und Möhren rangieren bei alltäglichen Lebensmitteln ganz oben beim Zinkgehalt.
Wieviel Zink braucht der Mensch? Nach Ansicht der Deutschen Gesellschaft für Ernährung brauchen gesunde Erwachsene 15 mg/Tag*), die WHO meint aber, es sollten 22 mg sein.
Zinkversorgung zu optimieren, geht auch in lecker, wie die Aufzählung zinkreicher Lebensmittel zeigt. Noch genauer kann man sich hier (klick) über Zinkgehalte inforieren.
Vielleicht sollte man seiner Liste für Hamsterkäufe da noch einige Sachen zufügen. Na ja, es müssen keine Hamsterkäufe sein, aber eine gewisse Vorratshaltung sollte man schon ansteuern. So, wie sich die Lage momentan entwickelt, würde es mich nämlich nicht überraschen, wenn in 2-4 Wochen in einigen Regionen so viele Leute unter häuslicher Quarantäne ausharren müssen, dass die Versorgungsmöglichkeiten darunter leiden. Noch ist hier, über 200 km entfernt vom nachgewiesenen Infektionsfällen, nicht viel davon zu merken, außer dass im Drogeriemarkt schon gestern keine Desinfektionsmittel mehr verfügbar waren.
Aber es ist noch Seife da!
Passt gut auf Euch auf!
Monika